Der Buchkritiker ist tot – lang lebe die Buchkritik!

Noch vor gut 20 Jahren konnte man – mehr oder weniger – vom „Beruf Literaturkritiker“ sprechen. Der ist heute tot. Vermutlich kenne ich sogar das exakte Datum: 18. September 2013, der Todestag von Marcel Reich-Ranicki. Der Mann hatte meines Wissens nie was dagegen, als „Literaturpapst“ tituliert zu werden. Das spricht Bände: Er hatte sehr viel Macht, konnte schreibende Menschen aufbauen oder vernichten. Genau das hat er getan, nicht wenige Autor/innen sind daran verzweifelt. Er polarisierte ganz bewusst. Und tat das immer mit seinem vollen Namen. Das ist wichtig. Ebenso wie die Tatsache, dass er natürlich ständig öffentlich „angefeindet“ wurde. Das hinnehmen zu können, gehörte zu seinem Berufsbild.

Das alles ist inzwischen „historisch“: Der Papst ist tot, im Moment haben wir – das bücherlesende und -liebende Volk – die Macht. Naja, fast. Natürlich gibt es bereits neue, kommerzielle Interessen … Ich sage nur: Bücherbewertung, Sternchen und gekaufte „Meinung“. Wie das funktioniert, hat Stephanie Vonwiller in einem tollen Beitrag für Ruprecht Frieling  hier recherchiert. Frieling ist auch dafür verantwortlich, dass ich mich mit der Buchkritik auseinandersetze … Er hat mich zu einem Gastbeitrag eingeladen. Das Ergebnis findet sich hier.

Literatur und Positionierung …

In den „Hoch-Zeiten“ der Buchkritik hatte sich eine Vielfalt an Positionen gebildet, die war zentral abrufbar: über die Tages- und Wochenzeitungen. Ich wusste damals genau, wen ich wo finde. Buchkritiker hatten eine journalistische Ausbildung, kannten das „Handwerkszeug“ des Schreibens bestens. Sie wurden für ihre Arbeit bezahlt, waren namentlich bekannt, hatten eine Haltung – manchmal sogar eine politische Position, zu der sie das gelesene Buch in Bezug setzten. Sie waren leicht identifizierbar, natürlich auch oft äußerst eitel … Aber das gehörte zum „Spiel“. Der wichtigste Punkt ist: Sie haben sich positioniert. Das ist die positive Seite. Mir fehlt das oft.

Die negative Seite war natürlich die Machtfülle, die dadurch entstanden ist. Und die fehlt kein bisschen. Denn es gab ja kaum eine Möglichkeit, irgendwie darauf zu reagieren: Dialoge, Gespräche mit „Normal-Lesern“ waren kaum vorgesehen (naja, ab und zu ein Leserbrief …)

Keine Freiheit ohne Verantwortung

Heute sind wir freier. Heute halten wir einen Teil der alten Macht-Konzentration in unseren Händen. Damit aber auch einen großen Teil der damit einhergehenden Verantwortung: Wenn wir auf amazon Bücher schlecht bewerten, negative Kritiken liken, können wir dem jeweiligen Autor, der Autorin empfindlich wehtun – auch finanziell. Wir können Buch-Erfolge verhindern oder fördern helfen. Wenn wir nicht wissen, wie wir eine anständige Buchrezension schreiben sollen, bieten wir all jenen schadenfrohen Besserwissern jede Menge Bestätigung, die immer schon wussten, dass bloggende und selbst publizierende Menschen einfach strohdumm sein müssen, nichts von hoher Kunst und Literatur verstehen.

Ich finde: Das sollten wir nicht auf uns sitzen lassen! Also:

Was braucht eine Buchrezension? 19 praktische Tipps

Wichtig: Hier setze ich stillschweigend voraus, dass das Buch vorher tatsächlich gelesen wurde!

1.
Machen Sie sich klar: Auch die alten Star-Rezensenten konnten nur subjektiv argumentieren – es gibt nämlich gar keine objektiven Kriterien zur Bewertung von Büchern. Das dürfen Sie auch. Nur: Bitte alle persönlichen Eindrücke so nachvollziehbar und kenntlich wie möglich machen! Und dazu stehen! Und zwar am besten mit einem erkennbaren, echten Namen. Geht das wirklich nicht, dann bitte wenigstens mit einem wiedererkennbaren Pseudonym – das irgendwo mit einer Kontaktmöglichkeit verknüpft ist. Das ist schlicht ein Gebot der Fairness Autor/innen gegenüber.

2.
Rezensionen werden nicht in erster Linie für Autor/innen geschrieben. Sondern für alle, die das Buch vielleicht ebenfalls lesen wollen. Oder eben nicht. Wer ihnen gegenüber fair sein will, liefert zuerst ein paar allgemeine Informationen zum Buch. Entfällt natürlich, wenn das – beispielsweise auf amazon – schon 20 Menschen vorher getan haben. Darum lohnt sich auch mal ein Blick in die vorangegangenen Bewertungen: Sind wirklich schon alle Infos vorhanden? Ich meine Basics wie: Vom wem geschrieben? Wann erschienen? Worum geht es?

3.
Wie viel Sie über den Inhalt schreiben, hängt also auch vom Medium ab: Im eigenen Blog ist eine Inhaltsangabe Pflicht – aber bei Büchern, die von der inhaltlichen Spannung leben, bitte keinesfalls schon das Ende verraten! Haben bei amazon oder auf anderen Plattformen schon viele „Vorredner“ den Inhalt wiedergegeben, dürfen – und sollten! – Sie es trotzdem kurz zusammenfassen, denn das ist im Idealfall der Ausgangspunkt Ihrer Haltung zum Buch.

4.
Das Wichtigste ist immer Ihre eigene Haltung: zum Buch, zum Thema, zum Erzählstil, zur Sprache, zu den Protagonisten und deren Entwicklung, zum Spannungsbogen bei fiction, zum Informationsgehalt bei non fiction, zum Cover, zur Buchgestaltung. Sie müssen nicht auf all diese Punkte eingehen, nehmen Sie das, was Ihnen am deutlichsten ins Auge sticht, was den stärksten Eindruck hinterlassen hat. Und dann: Bitte begründen! So, dass fremde Menschen es nachvollziehen können! Also: mit Beispielen, kurzen Zitaten oder dem Vergleich mit anderen Büchern zum Thema, mit andren Titeln des gleichen Autors, der Autorin. Ja: Manchmal setzt das ein bisschen Fachwissen voraus! Dazu gleich noch mehr …

5.
Grundsätzlich geht es immer um das Buch, das gerade bewertet wird. Autor/innen sind dessen Produzenten – darum wird allenfalls ihre Arbeit am Buch bewertet. Persönlich stehen sie niemals zur Disposition. Noch mal ganz deutlich: Nicht Autor/innen werden bewertet, sondern Bücher.

6.
Wir sind in einer riesigen Neuerscheinungswelle unterwegs. Niemand kann alle Bücher lesen oder rezensieren. Darum, auch zu Ihrem Selbstschutz, vor allem als Blogger/in: Suchen Sie sich eine Nische, ein Fachgebiet, einen Special-Interest-Bereich … kurz: Wählen Sie aus, was Sie lesen und rezensieren wollen. Niemand sagt, dass Sie sich für alle Zeit sklavisch an diese Auswahl halten müssen. Aber es hilft auch Ihren Leser/innen. Denn in Ihrem Fachgebiet entwickeln Sie mit der Zeit spezielle Kenntnisse, einen Überblick über Neuerscheinungen. So können Sie mit großer Kompetenz auftreten. Das gehört durchaus auch in eine Rezension: Sie kennen sich damit aus, weil … Natürlich: Keinen Eigenwerbungs-Block draus machen! Aber Ihre Fachkenntnis kann und darf Sie auszeichnen. Erwähnen Sie sie – wenn’s passt. Kurz. Das ist ebenso legitim wie informativ.

7.
Der Aufbau einer Rezension kann grundsätzlich über zwei Wege gehen: Entweder vom Besonderen (auch Subjektiven) zum Allgemeinen. Oder umgekehrt. Was wo sinnvoll ist, entscheidet sich von Buch zu Buch neu. Nehmen wir mal an, Sie haben den 3 Millionen siebentausendsten Gartenratgeber gelesen. Und finden ihn toll. Da bietet es sich an, als „allgemeinen“ Fakt zum Einstieg zu recherchieren, wie viele Gartenratgeber dieses Jahr (oder die letzten 10 Jahre) schon erschienen sind. Und dann klar benennen: Was ist das besonders Tolle an DIESEM einen? Beispiel für den umgekehrten Weg: Sie haben sich schon tausendmal über Thriller aufgeregt – und Ihre Leser/innen wissen das. Jetzt kommt aber doch mal einer, den Sie  richtig gut finden. Da sollten Sie mit dem sehr Besonderen, sehr Subjektiven beginnen, etwa: „Ich hab ja neulich erst wieder gegen all die blöden Thriller … Aber jetzt hat‘s auch mich erwischt, weil …“

8.
Zitate aus dem rezensierten Buch sind gut und wichtig. Sie machen deutlich, was Sie  sagen wollen, belegen Ihre Meinung, zeigen, dass Sie das Buch tatsächlich gelesen haben… Aber bitte immer kenntlich machen! Am einfachsten so: „Das ist ein Zitat“ – also mit Anführungszeichen. Soll von einem langen Satz nur ein Teil zitiert werden, kennzeichnet man das mit […] an der Stelle, wo etwas weggelassen wurde. Zitate belegen immer Ihre Meinung. Wichtig ist, dass Sie sich im Hauptteil Ihrer Rezension – mit eigenen Worten – damit auseinandersetzen. Dann sind sie auch rechtlich unbedenklich. Sehen Sie es wie eine große Torte: Wenn die Zitate die Deko-Elemente obendrauf und Ihre Worte alle anderen Torten-Bestandteile sind, ist alles in Ordnung. (Achtung! Dieser Text wurde Anfang 2019 geschrieben – bitte die Urheberrechtsreform im Auge behalten!)

9.
Loben, nicht loben – oder was? Tja, ich halte das für eine Geschmacks- und Haltungsfrage. Persönlich frage ich mich ja immer, was ich mit einem „Verriss“ eigentlich anfangen soll. Was nutzt mir eine Info über etwas, das ich nicht tun soll? (Also: „Kauf das Buch nicht!“) Auch kenne ich meinen eigenen Geschmack inzwischen gut genug, dass ich selten ein Buch kaufe, das ich rundum schrecklich finde und darum „verreißen“ muss. Irgendwas hat mich ja zum Kauf verführt – etwas, von dem ich Positives erwartet habe. Gut, kann sein, dieses „Etwas“ hat mich dann doch enttäuscht. Dann versuche ich fair zu bleiben, benenne meine Erwartung. Und begründe, warum und wodurch sie enttäuscht wurde. So wird die unweigerlich folgende Kritik nachvollziehbar.

10.
Nie vergessen: Sie sind mit Ihrem eigenen Namen unterwegs, zur Not auch mit einem Pseudonym – aber auch das sollte im Lauf der Zeit ein „Profil“ entwickeln. So werden Sie für andere glaubhaft. Sie sehen immer durch Ihre eigene, ganz subjektive Brille. Das alles kann Sie authentisch und sympathisch machen – und das ist gut so. Darum gibt es auch keinen Anlass, Dinge zu verallgemeinern: „Immer im Sachbuch …!“ „Immer bei dieser Autorin …!“ Es geht um Differenzierungen, deinen persönlichen Blick, um Nuancen, oft um Details. Benennen Sie sie, begründen Sie – so klar wie möglich!

11.
Und manchmal lohnt es sich auch, ein bisschen zu recherchieren: „Wie konnte es DAZU kommen? Was hat der Autor denn sonst so gemacht? Was gibt es noch zu diesem Thema?“ Ganz wichtig: Fakten müssen stimmen. Immer.

12.
Langweilen Sie Ihre Leser/innen nicht! Argumentieren Sie knackig, nachvollziehbar und gern amüsant. Okay: „amüsant“ passt nicht immer zum Thema – dann aber bitte wenigstens informativ!

13.
Humor ist eine feine Sache. Nur: Wenn Ihren Text wildfremde Menschen lesen, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Mindestens jeder Dritte wird den Ironie-Alarm nicht erkennen. Und den ganzen Text-Rest falsch verstehen. Wer verstanden werden möchte, sollte an dieser Stelle sehr, sehr vorsichtig sein!

14.
Klingt vielleicht blöd, aber: Sie müssen nicht jedes Buch rezensieren! Ich hab schon Buchbewertungen gelesen, bei denen ich dachte: „Da hat jemand das Buch aber gar nicht verstanden!“ Ganz schlimm, wenn etwa Fachbegriffe falsch zitiert, irrtümlich verwendet werden. Wem so was passiert, hat die Wahl: entweder gar nichts schreiben. Oder offen sagen: „Ich hätte mir gewünscht, das Buch wäre in einer verständlicheren Sprache geschrieben.“ Dann vielleicht ein Zitat dazu, das diesen Wunsch begründet, dann ist es eine gute, konstruktive Kritik.

15.
Meine persönliche Position ist: Eine gute Rezension soll einordnen helfen. So weit kann ich das allgemeingültig formulieren. Aber dann wird es auch hier subjektiv. Für manche Menschen zählen Grammatik, Rechtschreibung und Form mehr als jeder Inhalt. Für andere gilt nur der perfekte Plot als Gütezeichen. Wieder andere wollen Klarheit im Hinblick auf das Buchgenre … Nur drei Beispiele von vielen. Ich finde, dass die meisten Einordnungs-Kriterien ihre Berechtigung haben. Und lass mich da auch gern überraschen. Wenn mir der Rezensent, die Rezensentin erklärt, was ihm oder ihr wichtig ist – und warum das rezensierte Buch diesen Kriterien entspricht, oder eben nicht – dann ist es für mich eine runde Sache. Dann kann ich anfangen, abzugleichen: Sind die Kriterien, die Ihnen wichtig sind, mir auch wichtig? Finde ich äußerst hilfreich.

16.
Für Blogger: Bitte die grundlegenden Infos nicht vergessen. Wo kann ich das Buch kaufen? Was kostet es? Gibt es ein E-Book? Eine Autorenwebseite? Also: Verlinken, wo es Sinn macht! Und zwar am besten in einer Art Info-Block am Ende des Textes.

17.
Wenn Ihre Rezension lang geworden ist, wäre ein zusammenfassendes Fazit schön, alternativ so was wie „empfehlenswert ja/nein, für wen?“. Deutlich sichtbar „Fazit“ drüberschreiben, zwei Absatzschaltungen zur besseren Sichtbarkeit davor – perfekt! Ach ja: Absätze sind auch im (langen) Text kein Fehler!

18.
Ganz wichtiger Tipp! Wo immer Sie rezensieren: Schreiben Sie nicht sofort in die Fenster der Bewertungs-Anbieter! Sondern erst mal den Text in Ihrem normalen Schreibprogramm. Das mit der Rechtschreibkorrektur, Sie wissen schon …

19.
Und ein letztes Mal … Bitte nie vergessen: Mit unseren Rezensionen übernehmen wir Verantwortung. Da hängt unter Umständen wirklich was dran, siehe oben. Wenn Sie denken: „Das Buch ist aber völlig daneben gegangen!“ könnte eine Alternative sein, in direkten Kontakt mit Autorin oder Autor zu gehen. Denn: Muss wirklich ALLES öffentlich sein? Eine kurze Überlegung ist das allemal wert. (Und natürlich ist das ein Wink mit Zaunpfahl an alle Autor/innen: Wer online nicht sichtbar ist, kann auf so etwas schlecht hoffen …)

Fazit

Eine gute Buchrezension ist subjektiv – und gibt das auch zu. Hilfreich ist, wenn die eigenen Kriterien klar benannt werden. Dann wird auch Kritik gut nachvollziehbar. Wer ein Buch rezensiert, hat immer eine Verantwortung der Autorin/dem Autor gegenüber. Dazu gehört zum Beispiel, sich selbst als Rezensent/in ein Profil aufzubauen, über das man kontaktiert werden kann. Ziemlich nützlich ist es, zu jedem Buch eine Haltung zu entwickeln und sich – auf längere Sicht – eine Nische innerhalb der Buchwelt zu schaffen. So wird eigene Kompetenz sichtbar. Wie in jedem Text gilt auch hier: Fakten sollten stimmen – darum muss manchmal auch recherchiert werden. Richtig eingesetzt, sind Zitate nichts Verwerfliches, sondern dienen der eigenen Meinung als Beleg. Und: Rezensionen dürfen Spaß machen … lesenden wie schreibenden Menschen gleichermaßen.

In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

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