Als ich in Heidelberg das großartige Literaturcamp besuchte, traf ich unter anderem Karl-Heinz Zimmer. Sein Projekt, ein Buchsatz-Programm für Selfpublisher (weiter) zu entwickeln und kostenlos anzubieten, ließ mich nicht mehr los. Umso glücklicher war ich, als er so spontan und unkompliziert einwilligte, mir all meine Fragen zu beantworten. WIE er das tut, zeigt schon, wie wichtig es ihm ist, dass die Form selbst publizierter Bücher den oft hart erkämpften Inhalten folgt – beides sollte so hochwertig wie möglich sein. Wohlgemerkt: Hier geht es ausdrücklich nur um belletristische Texte. Wer jetzt  stöhnt: „Was sollen Selfpublisher denn noch alles selbst machen?!“, unterschätzt das Angebot von Karl-Heinz Zimmer. Es geht ihm nämlich genau darum, Buchsatz für „typographische Laien“ so einfach wie möglich zu machen.

Damit Bücher eine Zukunft haben!

Lieber Karl-Heinz, du schreibst, du hast „ein Herz für Selfpublisher“ – wie genau darf ich mir das vorstellen? Wie fing das an?

Meine Sympathie für Selfpublishing-Autor*innen entsprang schönen Kontakten auf Twitter, wo du Schreibenden auf Augenhöhe begegnest, ihnen staunend beim Entstehen ihrer Werke über die Schulter blickst und die Facetten der schriftstellerischen Leben kennenlernst.
Der Selfpublishing-Bereich und die interessanten Projekte hellwacher Kleinverlage sind für mich Lichtblicke: Hier ist das gedruckte Buch – entgegen der heute beliebten Cassandra-Rufe – sehr lebendig und hat eine schöne Zukunft.

Präzise Ergebnisse mit freiem Textsatz-System

Wie kamst du auf die Idee, dich mit Textsatz zu beschäftigen?

Die Möglichkeiten, hochwertigen Textsatz per PC zu erzeugen, faszinieren mich schon lange. Seit der Studentenzeit Mitglied im DANTE e. V. (Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e. V.), liebe ich die präzisen Ergebnisse des freien Textsatz-Systems TeX/LaTeX, das primär im mathematisch/technischen Hochschul-Bereich eingesetzt wird, da die erforderliche, komplexe Einarbeitung Zeit kostet und die verwendete informatisch/typographische Fachsprache viele Menschen entmutigt. Ich setzte für Freund*innen immer mal wieder kleinere Arbeiten im wissenschaftlichen Bereich und bekam begeisterte Rückmeldungen, weil TeX so erstklassig setzt.

Liebe zum Text contra schlechte Optik

Gab es ein „Schlüsselerlebnis“ zu der Entwicklung deines Angebots „SPBuchsatz“?

Zum Belletristik-Buchsatz kam ich per Zufall. Im Sommer 2018 war ich längere Zeit krank und lernte per Tablet die Welt der Buchmenschen auf Twitter kennen und lieben. Ich las viele Selfpublishing-Werke und liebte die guten Texte so sehr, wie mich die Optik vieler Werke erschreckte: Sonst nur Verlagsbücher gewohnt, wurde der Qualitätsunterschied oft zur Qual, denn etwa die Hälfte der Autor*innen nutzte schlicht den PDF-Export ihrer Textverarbeitungsprogramme, um den Buchblock zu erstellen.
Da vielen meiner neu entdeckten „Twitterlingen“ Geld oder Zeit fehlten, ein kommerzielles Textsatz-System zu mieten oder zu kaufen und sich konzentriert einzuarbeiten, beschloss ich, ihnen eine Freude zu machen und nutzte das moderne System LuaTeX zum Buchsatz von vier belletristischen Werken dieser engagierten Leute.
Frohe Rückmeldungen zu den fertigen Bänden weckten meinen Wunsch, viel mehr Bücher zu setzen. Allerdings lässt mein so schöner wie fordernder Vollzeitberuf als Software-Entwickler zu wenig Spielraum für ein so zeitaufwendiges Hobby. Um den Autor*innen selber das Werkzeug in die Hände zu legen, entwickelte ich SPBuchsatz: Ein System, das es Menschen ohne Textsatz-Kenntnisse leicht macht, mit TeX sehr hochwertigen Buchsatz zu zaubern. Mit anderen Worten: Spitzenqualität für typographische Laien, die keine Zeit haben, sich in die TeX/LaTeX-Welt einzuarbeiten!

[bctt tweet=“Karl-Heinz Zimmer hat ein  Herz  für Selfpublishing-Autor*innen. Darum gibt es sein Programm #SPBuchsatz. Kostenlos. “ username=“texthandwerk“]

Warum ist hochwertiger Buchsatz so wichtig?

Viele Menschen denken ja erst einmal: Bei Büchern kommt es vor allem auf die Inhalte an. Wie der Text dann gesetzt ist, spielt keine allzu große Rolle. Ich vermute: Das siehst du anders … Kannst du bitte mal kurz begründen, warum die typografische Form – also der Buchsatz – doch viel wichtiger sein könnte, als viele Menschen vermuten?

Autor*innen haben drei Hauptvorteile durch 1-A Buchsatz:

  1. Typographische Exaktheit bedeutet bessere Lesbarkeit und ermöglicht tieferes (da seltener durch Lesefluss-Störungen unterbrochenes) Versinken in der Geschichte. Dies intensivere Lesen bewirkt mehr Begeisterung der Lesenden: Die Menschen lieben das Buch mehr und werden es fröhlicher weiterempfehlen, als wenn sie durch viele, ablenkende Textsatzfehler immer wieder im Lese-Rhythmus gestört und aus dem Mit-Erleben der Handlung herausgerissen würden.
  2. Leute überzeugen, die online in die Leseprobe der Print-Ausgabe schauen: Ist der Textsatz angenehm und ordentlich, so wirkt das Buch seriös und ‚professionell‘ erstellt. Ist er aber Ergebnis des PDF-Exports eines Textverarbeitungsprogramms, so wirkt alles (trotz korrekt vorgenommener Einstellungen) irgendwie unbeholfen grob – und die optischen Hässlichkeiten verringern die Lust, es zu lesen.
  3. Den Handel überzeugen: Du gehst als Selfpublishing-Autorin in eine Buchhandlung vor Ort und fragst, ob sie das Werk dort anbieten möchten. Der Mensch bewundert das gekonnte Cover – und schlägt das Buch auf. Ob jemand nun geistig einen Schritt zurückweicht, oder mit lächelnder Zustimmung die Seiten umblättert, hängt maßgeblich ab vom optischen Eindruck. Wirken die Absätze gleichmäßig gesetzt, so überzeugt das Buch eher, du kennst den Spruch: „Es sieht aus wie gedruckt.“ Ist es aber nur ‚irgendwie halbwegs passabel‘ gesetzt, so ist der Mensch irritiert und denkt verärgert, warum hast du kein richtiges Textsatz-Programm verwendet?

[bctt tweet=“Textsatz-Fehler stören den Lesefluss, mindern das Lesevergnügen … Darum ist #SPBuchsatz vor allem für Selfpublisher die perfekte Lösung.“ username=“texthandwerk“]

Wichtig für Selfpublisher: Textverarbeitung ist nicht gleich Buchsatz!

Wozu könnten Selfpublisher  eigentlich „SPBuchsatz“ – also das kostenlose Programm, das du entwickelt hast – brauchen? Es gibt schließlich Word, es gibt Papyrus Autor – wo ist der Unterschied zu SPBuchsatz?

Der Unterschied liegt in den Aufgaben der Programme:

  • Word wie auch die Writer von Libre- oder OpenOffice sind als Textverarbeitungsprogramme sogenannte Allrounder, also allgemeine Programme zum Verarbeiten von Text, meist im Rahmen von Büroarbeiten. Du kannst mit solchen ‚Office Suites‘ viele Aufgaben erledigen, beispielsweise personalisierte Serienbriefe im kaufmännischen Bereich.
  • Papyrus Autor ist kein Allrounder sondern als hochspezialisiertes Programm eines der allerbesten Systeme zu deiner Unterstützung beim Planen und Schreiben des Textes.
  • Sowohl Word und Writer als auch Papyrus bieten die Möglichkeit, auf Knopfdruck ein Buchblock-PDF zu erstellen. Vorher kannst du wichtige, typographische Einstellungen vornehmen (Seitenränder, Schriftgröße, Zeilenabstand …).
  • Diese Programme sind allerdings nicht auf hochpräzisen Textsatz optimiert, sondern sie bieten die PDF-Erstellung nur nebenbei an, als eine von vielen Funktionen.
  • SPBuchsatz ist ein Spezialprogrammm für eine einzige Aufgabe: präziser Buchsatz für deutschsprachige Belletristik, nämlich für Romane, Novellen und Kurzgeschichten- oder Gedichte-Sammlungen.

Konkret: Dadurch, dass SPBuchsatz intern das sehr präzise und behutsam die verschiedenen Zeilen der Absätze ausgleichende Textsatz-System TeX/LaTeX verwendet, erhältst du eine mikrotypographische Gleichmäßigkeit, die ein weniger ausgefeiltes Programm nicht bieten kann. Dein sorgsam hergestellter Buchbock sieht eventuell sogar besser aus als ein Buch eines durchschnittlich gut arbeitenden Verlags. Ganz sicher sieht dein Werk erkennbar besser aus als ein per Textverarbeitung ‚gesetztes‘ Buch.

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SPBuchsatz hilft vor allem „typographischen Laien“

Details: Die Grauwertverteilung innerhalb der Absätze ist deutlich angenehmer, die gesetzten (und im Einzelfall aus besonderen Gründen automatisch unterdrückten) Ligaturen der einzelnen Worte stimmen, da eine spezielle Ligaturen-(und Ausnahmen-)Datenbank verwendet wird, das Impressum und die ganze Titelei werden automatisch gesetzt, das mitlaufende Silbentrennung-Programm zählt zu den besten, die es derzeit gibt, eine Unterstützung für störungsfreie(!) Triggerwarnungen ist integriert – und besonders: SPBuchsatz macht dich durch auffallende, bunte Markierungen auf Stellen aufmerksam, an denen du Textsatz-Unstimmigkeiten durch behutsame Text-Anpassungen korrigieren kannst.

Dieser letzte Schritt bei der Arbeit mit einem echten Textsatz-System ist der wichtigste: Durch die „Fein-Korrektur“ machst du aus einem unfertigen einen ordentlich ausgeglichenen Satz. Anders gesagt: Typographische Laien erstellen mit ihren Textverarbeitungsprogrammen immer wieder Bücher, deren Absätze hässlich aussehen und die an vielen Satzfehlern leiden, die beim Lesen stören und leicht vermeidbar gewesen wären.

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Bild: Karl-Heinz Zimmer

Das Bild zeigt links zwei ‚löcherige‘ Absätze eines Textverarbeitungsprogramms und rechts die gleichmäßigen, ordentlichen Absätze von SPBuchsatz. Beachte beispielsweise die Trennung von „Thron-erben“ am Ende der ersten Zeile des zweiten Absatzes: LuaTeX kann dort trennen, weil es „Thron-“ noch in die Zeile setzen kann. Ein Textverarbeitungsprogramm schafft dies nicht, denn normalerweise passt das Wörtchen vom Platz her nicht mehr in die Zeile. Wieso passt es aber rechts hinein?
Der Grund dafür liegt in einer Fähigkeit, die SPBuchsatz (durch Nutzung des TeX/LaTeX-Pakets „microtype“) mit teuren Profi-Textsatz-Systemen gemeinsam hat: Wo nötig, staucht oder dehnt es automatisch einzelne Zeichen ganz minimal, um ein schöneres Gesamtbild des Absatzes zu erreichen. Word hat diese Möglichkeit nicht, daher fabriziert es häufig sehr weite Wortzwischenräume.

Dauerhaft vollständig als freie Software erhältlich

Du bietest deine mehrfach überarbeitete Software SP-Buchsatz noch immer kostenlos an. Warum tust du das?! Und: Wie kannst du dir das leisten? Böse gefragt: Wo ist da der Haken?

Seit Jahren bin ich leitender Softwareentwickler einer Firma und erstelle SPBuchsatz als rein privates Projekt, also als Hobby. Meine drei Gründe, es dauerhaft vollständig als freie Software zur Verfügung zu stellen, sind:

  1. Dankbarkeit: Freie Software ermöglichte es mir, durch langes Selbststudium (und anschließende Ausbildung) den schönen Beruf zu erlernen, den ich heute ausübe, daher mag ich die Welt der freien Software und bereichere sie gern um meinen kleinen Beitrag.
  2. Freude der Mitarbeit in der freien Softwarewelt: Als SPBuchsatz-Entwickler stehe ich auf den Schultern von Ries*innen, die ihre Werke ebenso als freie Software entwickeln. Die Welt von TeX/LaTeX mit ihren tausenden(!) teils sehr aufwendig und raffiniert ausgetüftelten Einzelpaketen ist eines der erfolgreichsten Software-Großprojekte aller Zeiten und es macht Spaß, mit so kenntnissreichen Menschen zusammenzuarbeiten.
  3. Ausdruck meiner Sympathie: Hauptgrund der Entwicklung von SPBuchsatz war, meinen lieben Twitterlingen eine Freude zu machen. Ich schenke den Selfpublishing-Autor*innen ein Buchsatz-Werkzeug, hinter dem sich die komplizierten Interna von TeX/LaTeX unter einer deutschsprachigen Schicht leicht verständlicher Befehle verbergen. So bekommen sie die gewünschte Spitzenqualität ohne rauchende Köpfe und ihre Gedanken können sich frei mit den Details der Textsatz-Feinkorrektur befassen, denn dafür sollte ja die Denk-Zeit verwendet werden, damit das Buch schön wird.

Die Begeisterungsfähigkeit des Karl-Heinz Zimmer

Ich bezeichne dich in meinem demnächst erscheinenden Newsletter als „Idealist reinsten Wassers“. Fühlst du dich damit gut beschrieben? Wie würdest du selbst dich, dein kostenloses Angebot für Selfpublisher, dein ganzes, recht großes Engagement  beschreiben? Was beflügelt dich?
Als Idealist sehe ich mich nicht, denn mein Brötchenjob ist nicht idealistisch. Wäre ich Idealist, hinge ich den Job an den Nagel und würde „Ärzte ohne Grenzen“ nicht bloß mit Geld, sondern mit Taten unterstützen, um vor Ort den Menschen zu helfen, die am dringendsten konkrete Hilfe brauchen.
Um die großen Vorteile freier Software zu erkennen, brauchst du nicht selbstlos zu sein, es genügt, logisch zu denken. Außerdem beherzige ich den Rat, den mir vor Jahren eine kluge Frau aus der Lüneburger Heide schrieb: „Erhalte Dir Deine Begeisterungsfähigkeit!“
Die Freude an „angenehmen Drucksachen“ teile ich mit Jan Tschichold, dessen praxiserprobte Ansichten mir bei der Entwicklung der Feinkorrektur-Hilfen in SPBuchsatz nützlich waren.
Und nicht zuletzt habe ich als Leser selbst großen Nutzen davon: Je mehr Selfpublishing-Autor*innen mit SPBuchsatz angenehm lesbare Print-Ausgaben zaubern, desto mehr Spaß macht mir das Lesen. Über die Hälfte meiner vielen, seit Sommer 2018 erworbenen Bände sind SPBücher, die ich meist bei den Autor*innen selber bestellte. Ich freue mich immer besonders, ein SPBuch zu erhalten, das mit einem echten Textsatz-System angenehm lesbar gesetzt wurde.

„Im Selfpublishing liegen große Freiheiten“

Was konkret bedeutet für dich Selfpublishing als Publikationsmöglichkeit für „freie Köpfe“, also für uns, für jene Menschen, an die du dich ja ausdrücklich mit deinem Angebot wendest?

Im Selfpublishing liegen große Freiheiten:

  • Diese Methode wählen immer mehr Autor*innen bewusst, da sie selber entscheiden wollen, mit wem sie beim Lektorat vertrauensvoll zusammenarbeiten, welcher Könnerin sie das Cover-Design anvertrauen, wessen Illustrationen sie so sehr lieben, dass sie den Menschen gern damit beauftragen – und wie sie den Buchsatz ihres Herzenswerks zaubern möchten!
  • Als weitere Option gibt es Buchsatz-Dienstleister*innen, die bucht, wer die Qualität von deren Arbeit in Ordnung findet und das nötige Geld dafür hat. Mein Kriterium wäre dabei: „Wirkt der Satz mindestens so ordentlich wie in einem durchschnittlichen Verlagsbuch?“
  • Ordentlich ausgeglichener Buchsatz kostet Zeit: Entweder deine oder die eines anderen Menschen, daher wäre es unrealistisch zu erwarten, dass das jemand das gerade mal so nebenbei für dich erledigt.

Kurz: Ich sehe die Zukunft beim Selfpublishing und bei denjenigen (Klein-)Verlagen, die besonders fair mit ihren Autor*innen umgehen.

Was muss ich tun, wenn ich SPBuchsatz nutze?

Wenn ich mich jetzt für die kostenlose Software SPBuchsatz interessiere, was tue ich dann am besten? Wo kann ich das Programm herunterladen? Wie nehme ich Kontakt zu dir auf – und was mache ich, wenn ich wider Erwarten doch Probleme beim Umgang mit der ungewohnten Software habe?

Zu meiner Freude gibt die sympathische Bloggerin Connie Ruoff SPBuchsatz auf ihrer Seite „Schreibblogg“ eine schöne Heimat, du findest dort das jeweils aktuelle Paket und drei wichtige Blog-Artikel.

[bctt tweet=“Durch Fein-Korrekturen mit  #SPBuchsatz machst du aus einem unfertigen einen ordentlich ausgeglichenen Satz, sagt Karl-Heinz-Zimmer.“ username=“texthandwerk“]

Lies bitte den Installation-Artikel mit guter Ruhe bis zum Ende, ehe du die Installation beginnst und wirf bitte auch einen Blick in die Artikel zur Fein-Korrektur und in die Liste der Befehle. Konkret arbeitest du mit SPBuchsatz folgendermaßen:

  • In deinem gewohnten Schreib-Programm (Textverarbeitung oder Papyrus Autor oder …) planst, schreibst und überarbeitest du den Text.
  • Ist der Text fertig lektoriert und hast du die abschließende Korrektur erledigt, so mache den Text bitte „allgemein satzfertig“. Das bedeutet:
    Prüfe, ob alle Zeichen stimmen: keine Trennstriche (-), wo Gedankenstriche (–) hin sollen, niemals drei Punkte (…), sondern echte Ellipse-Zeichen (…), wörtliche Reden nicht zwischen schulheftartigen Gänsefüßchen („…“) sondern in Belletristik-üblichen Guillemets (»…« für deutschsprachige, bzw. «…» für Schweizer Verwendung).
    Prüfe auch, ob deine verwendeten Apostrophe echte Apostroph-Zeichen sind, ein korrekter Apostroph sieht immer so aus wie ein oben in der Luft hängendes Komma: »Was für ’n schöner Buchsatz!«
    Sieh nach, ob alle kursiven Texte richtig sind.
    Vergewissere dich, dass die Absatzenden und alle Szenenwechsel korrekt sind. (Besonderheit: Für SPBuchsatz kannst du auf das Entfernen doppelter Leerzeichen verzichten, auch wenn dies bei anderen Programmen mit dazu gehört, um ein Manuskript satzfertig zu machen.)
  • Ist dein Text allgemein satzfertig, so bereite ihn (immer noch in deinem Schreib-Programm) zum Einsatz in SPBuchsatz vor:
    SPBuchsatz verwendet (so wie das intern genutzte LaTeX) eine sogenannte Auszeichnungssprache (engl. Markup Language) – ganz ähnlich wie beispielsweise HTML. Damit das perfekt funktioniert, markierst du jede Kapitelüberschrift, indem du sie als \Kapitel{…} markierst. Etwa vorher: Die Sternenwiese. Nachher: \Kapitel{Die Sternenwiese}
    Entsprechend markierst du alle kursiven Stellen oder Szenenwechsel (und andere Besonderheiten im Text …), so wie im Blog-Artikel „SPBuchsatz Installation und erste Schritte“ beschrieben und im Artikel „SPBuchsatz Befehle“ tabellarisch aufgeführt.
    Bei der Textvorbereitung kannst du viel Zeit durch die Anwendung des hier beschriebenen, kleinen Tricks sparen, wenn du (in Word oder im Writer) alle kursiven Stellen automatisch per \kursiv{…} markierst.
  • Nach der Textvorbereitung legst du in SPBuchsatz ein neues Projekt an und kopierst den Text im SPBuchsatz-Editor in die beiden Dateien hinein: Haupttext.tex und Schlussseiten.tex
  • Dem Zentraldokument deines neuen Projekts gibst du, wie im Installation-Artikel beschrieben, einen aussagekräftigen Namen und füllst darin die entsprechenden Felder aus, damit SPBuchsatz beispielsweise weiß, welches PDF-Seitenformat du möchtest, wie der Titel lautet, ob es ein Inhaltsverzeichnis und/oder eine Triggerwarnungen-Seite erzeugen soll, und so weiter.
  • Den Textsatz erledigt ein Mausklick, die dann anstehende Feinkorrektur erledigst du selber in Ruhe – und freust dich zu sehen, wie Kapitel für Kapitel alles schön ausgeglichen gesetzt wird.

Der Weg zur Hilfe bei SPBuchsatz-Fragen ist zu Beginn des Installation-Artikels beschrieben: Ich gebe Support per Twitter und schaue (meist mindestens einmal täglich) per Hashtag-Suche nach, ob jemand einen Tweet mit #SPBuchsatzFrage geschrieben hat.

[bctt tweet=“Ich wünsche viel Freude und Erfolg mit #SPBuchsatz und helfe gern bei Detail-Fragen, sagt Karl-Heinz Zimmer – herzlichen Dank für das Interview!“ username=“texthandwerk“]

Vielen Dank für die ausführlichen und engagierten Antworten auf all meine Fragen! Ich bin in allen Punkten mit Karl-Heinz Zimmer einig … Auch ich kenne das Unbehagen beim Lesen von Büchern, die schlecht gesetzt sind. Und behaupte: Unterschwellig spürt das jeder Mensch – auch, wenn er ganz und gar kein Experte für Buchsatz und Co. ist. Darum finde ich das Angebot SPBuchsatz so  toll. Nur in einem Punkt widerspreche ich: Es gehört Idealismus dazu, sich so engagiert für Selfpublisher einzusetzen, wie Karl-Heinz Zimmer das tut! Dafür erst recht: ganz herzlichen Dank!

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