Hier geht es – manchmal um ein paar Ecken – eigentlich immer um Buch-PR. Zu deutsch: um die Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) für Ihr Buch! PR ist für mich erst mal alles, was die eigenen Bücher sichtbarer machen kann. Der Trick ist: Online funktioniert das – vor allem im Hinblick auf Bücher – am besten über persönliche Kontakte. Auch, wenn die „nur“ virtuell sind. Solche Kontakte können Gold wert sein, vor allem zu gern gelesenen Buchbloggerinnen und Buchbloggern. Darum habe ich auf meiner Seite „Buchhebamme“ schon mal eine riesige, vorsortierte Liste von Buchblogs angelegt, die vielleicht für Selfpublisher in Frage kommen. Da gibt es derart viele, dass ich mich auch von meinen ganz persönlichen Vorlieben habe leiten lassen. Manche dieser Blogs kann man fast schon als Plattform bezeichnen … Aber eigentlich meint das Wort natürlich etwas anderes. Buchplattformen also – was gibt es da? Was kennen Sie? Was nutzen Sie? Darüber mal ausführlicher nachzudenken, ist Schritt 1.

Was sind Buchplattformen?

Vorweg gilt es natürlich, erst einmal zu klären: Was ist eine „Buchplattform“ eigentlich – ganz genau? Grunddefinition ist für mich: Bücher können angekündigt werden, Nutzer/innen können auf Gelesenes reagieren/darüber schreiben, Autor/innen stellen sich in einem Porträt oder einer „Autorenseite“ selbst vor. Finanziert wird das in aller Regel über den Verkauf von Büchern/e-books. Eine „Nebenlinie“ solcher Plattformen sind die „Social-Reading-Communities“, die bekanntesten unter ihnen arbeiten mit Leserunden. Die nennen sich dann oft eher Book-Community oder Leseplattform. Werden die von (größeren) Verlagen betrieben, dienen sie oft gleichzeitig deren Suche nach neuen Schreibtalenten.

Sammeln, testen!

Schritt 2 wäre die Frage: Was/wem nützt es – auf welche Weise? Mein Plädoyer wäre: Bitte erst mal sammeln! Und dann gucken, testen, ausprobieren: Wo fühlen Sie sich gut aufgehoben? Welche Community könnte Ihnen – und vor allem Ihrem Buch – nützlich, freundlich gesonnen sein? Alle Buchplattformen, die ich kenne, sind für Leser/innen kostenlos. Einloggen (und eigene Daten hinterlassen) ist zwar überall Pflicht. Aber das war es dann auch schon: Sie können sich in Ruhe und kostenlos umsehen.

Hier eine Liste der Buchplattformen, die mir schon begegnet sind

mojoreads hat vor allem die „klassische Literatur“ (mitsamt germanistischem Nerdtum …) im Blick, ist eine unabhängige Community mit vielen Möglichkeiten – vermutlich ZUU vielen … Ist das jüngste unter allen Angeboten.

amazon ist das Feld-, Wald und Wiesending für alle, die schon immer mal was zu Büchern sagen wollten. Und derart einflussreich, dass „gekaufte Meinung“ keine Seltenheit ist. Trotzdem haben die Amerikaner leider DAS Instrument für Selfpublisher geschaffen, es führt kaum ein Weg dran vorbei. Dann gibt es noch https://www.goodreads.com. Doch das gehört auch zu amazon. Ganz ehrlich: Ich stelle mir immer wieder die Frage: Gibt es nicht doch Alternativen zu amazon?!

Buchplattformen mit Leserunden

Buchplattformen, deren wichtigsten Instrument die Leserunde ist, sind bei Autor/innen und Leser/innen ziemlich beliebt. Bei Leserinnen und Lesern wohl deshalb, weil in manchen Fällen Bücher zum Vorablesen an ausgeloste Interessent/innen kostenlos verschickt werden. Bei Autorinnen und Autoren wohl vor allem darum, weil sich das Ganze ein wenig lenken lässt, wenn ich selbst eine Leserunde starte. Am besten lade ich dann möglichst viele Freundinnen und Freunde, Mitglieder anderer Netzwerke, in denen ich gut bekannt bin, zum Mitlesen ein. Die Buchplattformen mit Leserunden können unterschiedlich funktionieren: In einigen lesen alle Beteiligten das jeweilige Buch kapitelweise gemeinsam. In anderen werden die Leserinnen und Leser gebeten, das ganze Buch zu lesen – und dann eine Bewertung abzugeben. Wenn Bücher verschenkt werden sollen, müssen die Kkosten dafür natürlich jeweils die Autor/innen übernehmen.

Die großen Buchplattformen mit Leserunden sind allerdings auch keine unabhängigen Angebote, sondern gehören zu größeren Unternehmen, sprich: „Vorfahrt“ haben natürlich immer die eigenen Autorinnen und Autoren – und nicht etwa völlig unbekannte Selfpublisher. Trotzdem: Es lohnt sich sicher, sich diese Angebote mal etwas gründlicher anzusehen. Die bekanntesten unter ihnen sind:

vorablesen gehört zur Bonnier Verlagsgruppe

lovelybooks ist Bestandteil des Holtzbrinck-Verlags,

wasliestdu gehört zur Mayersche Buchhandlung GmbH & Co. KG

https://www.lesejury.de/ gehört zum Verlag Bastei-Lübbe.

Interessant sind all diese Plattformen, weil sie im Prinzip für alle offen sind, auch für Selfpublisher (manchmal mit Einschränkungen)

Kleinere, unabhängige Buchplattformen

Ein Forum mit Leserunden bietet über ihren Blog http://www.steffis-buecherkiste.de/

Noch eine kleinere, unabhängige Initiative sind die https://leserunden.de von Susanne Kasper/Literaturschock. Die macht auch vor, wie das mit den Communities gehen kann: Sie organisiert seit Jahren das Heidelberger Literaturcamp mit.

Dann habe ich noch die https://www.buechereule.de/ entdeckt. Und ganz sicher jede Menge weiterer Angebote übersehen. Bedeutet: Bin für alle weiteren Hinweise äußerst dankbar!

Buchplattformen und Buchgenres …

Krimis, Fantasy, Romantics, SciFi und viele anderen Genres haben je eigene Plattformen, Communities und FB-Gruppen. Da ist auch die Grenze zu großen Buchblogs fließend – oft werden solche Angebote über amazon- affiliates finanziert, rezensieren darf dann natürlich nicht einfach „jeder“.

PR für MEIN Buch

Letzten Endes müssen alle Autorinnen und Autoren selbst entscheiden, welche PR-Maßnahme, welche Buchplattform für sie und ihr Buch in Frage kommen könnte … Und ob überhaupt. Das hängt von vielen Faktoren ab. Hier mal ein paar Fragen, die Sie sich stellen könnten:

  • Kommen Buchplattformen für mich grundsätzlich in Frage? Was will, was könnte ich damit erreichen? Bitte eigene Ziele definieren!
  • Sind Selfpublisher zugelassen?
  • Wie viel Zeit kann und will ich investieren?
  • Passen die Buchgenres, die auf der Buchplattform vertreten sind, überhaupt zu meinem Buch?
  • Mag ich die Sprache der Rezensentinnen und Rezensenten, die ich auf dieser Buchplattform sehe?
  • Sind auf der ein oder anderen Buchplattform vielleicht schon Menschen vertreten, die ich kenne – und vielleicht sogar mag? Dann: Nichts wie hin! Wenn das nirgendwo der Fall sein sollte, könnten Sie sich auch fragen: Was kann ich tun, um da Abhilfe zu schaffen? Dann rate ich vor allem zu Treffen im „real life“ wie Bar- oder Literaturcamps, Lesungen und dergleichen. Coronabedingt vermutlich erst nächstes Jahr wieder …

In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.

 


 

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