Es gibt selten noch eindeutige Buchgenres: Biografisch Erzähltes kann Reisebericht sein oder die Bewältigung von Krankheiten, Industriegeschichte oder Sport zum Thema haben. Und vieles mehr. Erfolgreiche Sachbücher erzählen in aller Regel eher, als dass sie nüchterne Faktensammlungen sind, Ratgeber können auch pädagogisches Lehrmaterial sein, Fachbücher sind nicht mehr nur für den ganz engen Kreis der Direkt-Anwender und/oder von Berufs wegen mit dem Thema befassten Menschen geschrieben. Ganz zu schweigen vom belletristischen Bereich, wo Regionales zum Krimi wird – und umkehrt, Liebesromane zu Fantasy … Ich kann gar nicht alles hier aufzählen.

Fakt ist: DAS Buchgenre gibt es nicht mehr

Und das ist Ihre Chance! Denn Sie müssen sich nicht entscheiden: Will ich jetzt mit meinen Fachkentnissen ‚punkten’ oder lieber bestehenden und/oder künftigen Kundinnen und Kunden eine amüsante Geschichte erzählen? In diesem Fall scheint mir ganz klar: besser ist beides. Es zeigt Ihre Kompetenz UND macht Sie sympathisch. Bei Biografischem müssen Sie nicht überlegen, ob Sie den Zugang über die historische Zeitzeugenschaft oder beispielsweise über psychologische Grundlinien des Erzählten wählen wollen. Eine Firmenchronik DARF spannend wie ein Krimi sein. Und mit einem Ratgeber für Manager könnten beispielsweise auch Genderfragen erörtert werden… Auch hier ist die Liste möglicher Kombinationen länger, als ich aufzählen kann und mag.

In der „Nische“ liegen jede Menge Chancen!

Die Grenzen zwischen Information und Unterhaltung verschwimmen schon lange … Auch der Begriff „Infotainment“ ist ja nicht neu. Daraus entstehen neue Chancen – die meiner Ansicht grade Menschen, die Bücher zu „Nischenthemen“ schreiben wollen, sehr zugute kommen. Fast automatisch entstehen damit nämlich neue Sortierungsrichtlinien anhand der Themen. Und dann kann es auch vorkommen, dass Autor/innen solche Themen selbst lancieren – etwa Sabine Bode mit den Kriegskindern, nachfolgende Autorinnen und Autoren mit Kriegsenkeln, Peter Wohlleben mit dem Wald. Ist nicht neu. Frank Schirmacher machte das schon vor rund 15 Jahren mit der Erfindung des Methusalemkomplex‘ vor. Auch hier: Es gibt mehr Beispiele, als sich vernünftigerweise aufzählen lassen.

[bctt tweet=“Für Sachbücher gilt: In der Nische liegen jede Menge Chancen! Und das ist dann das Gegenteil von: In einer Ecke vergammeln …“ username=“@texthandwerk“]

Wenn über Themen neue Sortierungen geschaffen werden, entsteht bei vielen nicht fiktionalen Büchern eine noch stärkere Sinnkoppelung als ohne diesen „Trick“. Nischen sind dabei äußerst sinnvoll. Die machen dann aber wieder die klare Positionierung der Autor/innen notwendiger denn je. Die gute Nachricht ist: Bücher sind dafür besser als jedes andere Medium geeignet! So etwas Ähnliches erhoffe ich mir übrigens auch mit meiner eigenen Positionierung über den Eigensinn. Daher kenne ich dieses Spiel inzwischen wirklich gut. Das A und O ist: Das Thema muss zur Autorin oder zum Autor passen wie ein perfekt sitzender Handschuh.

Buchthemen sollten vor allem im Sachbuchbereich  Leidenschaft, Positionierung und mindestens einen Teil der eigenen Haltung repräsentieren.

Wie sinnvoll „die Nische“ für Selfpublishing-Projekte von Selbstständigen ist, beschreibe ich vor allem auf der Seite der Texthandwerkerin schon ziemlich lange. Einen Überblick darüber finden Sie hier. Und viele Bücher, die meine Kundinnen und Kunden publizieren, stellen das auch immer wieder unter Beweis. Wer mehr darüber lesen möchte: beispielsweise hier.

Eigensinn und „Nische“ passen perfekt zusammen!

Genau hier ist übrigens auch eine Schnittstelle zu unserem sich ständig verändernden Arbeitsmarkt: Bücher mit Nischen-Positionierung können zu Strategiemaßnahmen für die eigene (und oft wirklich eigensinnige) Neupositionierung werden – das ist ein überaus spannendes Feld! Und meiner Wahrnehmung nach ist der Buchmarkt schon seit Jahren voll von solchen Strategien. Aber, wie immer: Nischen funktionieren im Selfpublishing am allerbesten. Denn große Verlage müssen auf möglichst umfassendes Kundeninteresse setzen. Genau das tun Nischenthemen ja erst einmal ganz bewusst nicht. Und trotzdem stehen die Chancen ungeheuer gut, dass Bücher damit zu echten Bestsellern werden können. Wer kannte denn vor einigen Jahren schon einen Förster namens Peter Wohlleben?!

Auch da sehe ich viel Eigensinn am Werk … Nicht umsonst verknüpfe ich den Eigensinn sehr konsequent mit dem Wunsch, sich schreibend auf den Weg zu unserem ganz individuellen Eigensinn zu machen. Meiner Ansicht nach entstehen so die besten, spannendsten Bücher. Wer Beispiele dafür möchte, findet sie in meiner Trilogie des Eigensinns.

Muss ich (m)ein Genre wählen?

Wer sich wirklich vorgenommen hat, eigensinnig zu schreiben, dem ist es vermutlich völlig egal, ob es zu diesem oder jenem Genre eine funktionierende Definition gibt oder nicht. Er oder sie wird dem eigenen Sinn folgen. Und einfach schreiben. Das ist  auch ein Credo meiner Bücher: Mach dich frei von den Einflüssen des ‚Außen!’

Zusammengefasst, denke ich:

  • Wo Buchgenres nicht (mehr) klar zu definieren sind, können wir sie selbst festlegen. Wir müssen uns an keine Vorgaben halten. Außer vielleicht an die, die in großen Online-Buchshops für die Einsortierung von selbst publizierten Büchern vorgegeben werden.
  • Wir dürfen mit Formen, Genres und inhaltlicher Ausrichtung jonglieren. Wichtigstes Kriterium ist und bleibt: Ist das Buch IN SICH stimmig?
  • Wir können uns inhaltlich selbst orientieren und anderen Orientierung bieten. Das ist oft extrem sinnvoll. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Den Ausschlag gibt vor allem: Ist uns wirklich wichtig, was wir da erzählen?

Mit den Buchgenres beschäftige ich mich immer wieder … Zum Beispiel hier:


Text: Maria Almana


In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

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