In diesem Beitrag meines Selfpublishing-ABCs geht es ausschließlich um E-Books. Und um möglichen „Datenklau“ Kann man den verhindern? Ist es überhaupt sinnvoll, es zu versuchen? Der Kopierschutz für E-Books ist kein einfaches Thema.

Es geht um DRM

Erst mal eine Begriffsklärung: Oberbegriff ist die Digitale Rechteverarbeitung, kurz: DRM (= Digital Rights Management ). Und die existiert in zwei Varianten: dem sogenannten „harten“ und dem „weichen“ Kopierschutz.

„Harter“ Kopierschutz

Unterschied ist: Der harte Kopierschutz verhindert nicht das Kopieren des E-Books, sondern nur das Lesen auf einem anderen Gerät. Dazu muss man wissen: Es gibt KEIN einziges E-Book-Format, das wirklich auf allen Endgeräten lesbar ist. Eigentlich kein Wunder, denn E-Books lassen sich schließlich nicht nur auf den speziellen E-Book-Lesegeräten lesen, sondern auch auf Smartphones, Tablets etc. – sowohl der android- wie der Apple-Welt. Immer geht es dabei um die richtige Software. Und so haben sowohl Apple wie  Amazon einen speziellen Kopierschutz. Und dabei handelt es sich um die „harte“ Variante. Bedeutet: Es soll möglichst schwer werden, beispielsweise E-Books aus der Amazon-Welt „Kindle“ in anderen Shops anzubieten oder auf Amazon-fremden Geräten zu lesen. Viele andere Shops wie Thalia oder Kobo setzen beim harten Kopierschutz auf den von Adobe: Um seine E-Books überhaupt lesen zu können, müssen Nutzer ein Passwort über Adobe beantragen und in Lesegerät eingeben.
Doch es ist ein Leichtes, diesen „harten Kopierschutz“ zu entfernen. Die Hürde dabei ist weniger technischer, eher moralischer und juristischer Natur. Denn obwohl im Internet viele Anleitungen zum Entfernen des Kopierschutzes kursieren, ist davon abzuraten: einmal, um den Autor des Buches zu schützen. Zum anderen ist es laut Urheberrechtsgesetz schlicht juristisch ein Straftatbestand. Das Dumme ist nur: Es ist ziemlich leicht möglich.

„Weicher“ Kopierschutz

Der weiche Kopierschutz basiert vor allem auf der Tatsache, dass E-Books nicht weitergeben werden dürfen – ein Verbot, das allerdings langsam durch Modelle wie das „Flatrate-Lesen“  langsam aufgeweicht wird. Dieser Kopierschutz  besteht aus einem Wasserzeichen, das meist unsichtbar im Datensatz des E-Books integriert ist. Gibt jemand dieses E-Book weiter oder bietet es in einem Shop zum (Wieder-)Verkauf an, lässt sich darüber nachvollziehen, wer es zur Verfügung gestellt hat.

Zur Frage nach dem Sinn: Der weiche Kopierschutz lässt sich schwerer entfernen als der harte Kopierschutz – das macht ihn zu einer sinnvollen Alternative, die zunehmend mehr E-Books-Shops, -Anbieter und -Produzenten verwenden.

E-Book-Markt: Viel Bewegung, wenig Schutz

Das Thema „Kopierschutz für E-Books“  ist nicht einfach, denn da ist ziemlich viel Bewegung drin:

  • Einerseits haben sich mit Adobe und Amazon zwei „Platzhirsche“ breit gemacht, die kaum zu umgehen sind, andrerseits wollen durchaus andre Firmen, Software- und Schutzprodukt-Anbieter Marktanteile erobern: So versucht sich einerseits der europäische Buchmarkt mit der Tolino-„Familie“ gegen die amerikanische Übermacht zu positionieren, andrerseits bringt Sony grade verstärkt neue DRM-Software auf den Markt.
  • Einerseits sollen und müssen E-Books wie deren Autoren  gegen Datenklau geschützt werden, andererseits dürfen Bibliotheken E-Books verleihen. Einerseits wird der „klassische E-Book-Reader“ von Smartphone und Co. abgelöst, andererseits ist online der E-Book-Markt noch schwerer zu kontrollieren – denn da bestehen neben den klassischen E-Book-Shops tausend Möglichkeiten für E-Book-Autoren, ihre Bücher auch ganz einfach privat zu verkaufen. Einerseits wollen und müssen Autoren von den Produkten ihrer Arbeit leben können, andrerseits drängen immer mehr kostenlose E-Books in den Markt…. oder mit nur ein paar Cent fast kostenlos. Der Preisverfall ist immens.
  • Einerseits versuchen E-Book-Shops mit aller Macht, Kunden zu binden – dafür ist grade der Kopierschutz ein oft mächtiges Instrument. Andererseits verzichten zunehmend mehr Verlage, kleinere Shops und Selfpublisher ganz bewusst freiwillig auf den Kopierschutz, denn sie sagen: „Wer klauen will tut das sowieso… da ist es mir wichtiger, meinen potentiellen Lesern das Lesen meiner E-Books nicht unnötig schwer zu machen.“

 

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