Ja, ich gebe zu: Wer die Angebote für ein Lektorat vergleichen will, steht erst mal vor einer ziemlich großen Hürde. Die Angebote sind kaum vergleichbar. Das ist keine böse Absicht der Lektorinnen und Lektoren, sondern hat diverse Gründe. Manche sind historisch gewachsen, andere liegen in der Natur der Sache: Lektorat hat mindestens so viele Facetten, wie es Apfelsorten gibt. Und dann kommt noch die Tatsache dazu, dass sich Äpfel nie mit Birnen, Pflaumen oder Kiwis vergleichen lassen …
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Lektoratsvielfalt
Um im Bild zu bleiben: Zu den „Apfelsorten“ zählen das Lektorat von Übersetzungen, Doktorarbeiten, Studienarbeiten aller Art, Fachlektorate kniffligster Wissenschaftsbereiche, umfangreicher Listen und Studien – für vieles davon braucht es sehr spezielle Fachkenntnisse. Dann gibt es Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr professionell auf Texte in Einfacher oder Leichter Sprache sepzialisiert haben. Oder auf Gender-Möglichkeiten, alles aus dem Videospielbereich, auf Filme, Comics und andere, eher visuelle Medien. Fach- und Sachbücher haben wiederum ganz andere Ansprüche an das Lektorat als Fantasy oder Liebesromane … Es wird schon deutlich, oder? Viele, sehr viele Apfelsorten!
Und bei der Sache mit den Birnen, Pflaumen oder Kiwis meine ich Folgendes: Oft kommen Zusatzqualifikationen dazu. Sei es der Verlagslektor, der die spezielle Ausrichtung eines Verlags im Auge behält. Oder die Lektorin für Online-Texte, die sich auch mit den Anforderungen von Suchmaschinen bestens auskennt – SEO also. Oder die Kombination mit Layout für den Buchdruck, als Selfpublisher, für e-books, den Zeitschriftenmarkt und vieles mehr. Dann noch der gesamte Coaching-Bereich: Autorencoaching, Schreibcoaching, Buchcoaching – wobei Letzteres beispielsweise auch die Kooperation mit Literaturagenturen beinhalten kann. Die Erstellung von Exposés, Gutachten und/oder erste Ansätze von Buchmarketing bieten einige Lektorinnen und Lektoren ebenfalls an …
Wer einen Überblick über die gesamte Vielfalt von Lektoratsarbeit sucht, wird im Verband der freien Lektorinnen und Lektoren fündig. Lauter hochqualifizierte Kolleginnen und Kollegen!
Zum historischen Aspekt: Lange Zeit waren die meisten Lektorinnen und Lektoren in Verlagen angestellt – oft war da auch eine Druckerei angegliedert, Seite für Seite wurde lektoriert, gesetzt, gedruckt. Es gab Normseiten, aber kaum so etwas wie Zusatzqualifikationen oder die Freiberuflichkeit einer Medizinerin, eines Architekten oder Kommunikationsfachmenschen. Mit anderen Worten: keine Notwendigkeit, solche hochspezialisierten Fähigkeiten eigens zu berücksichtigen. Das ist heute anders.
Was bedeutet das mit Blick auf Preise für Lektorate?
Ich kann nicht für Kolleginnen und Kollegen sprechen, weiß aus meiner Sicht nur: Normseiten und die Abrechnung über deren (leider auch noch variirende!) Zeichenzahl ist für mich keine praktikable Preis-Berechnungsgrundlage. Dennoch gibt es die Berechnung über Seitenzahlen noch immer – sie ist das einzige Instrument, das einen echten Preisvergleich in Sachen Lektorat zulässt. Das ist durchaus ein Vorteil. Dennoch biete ich diese Möglichkeit – sehr bewusst – nicht an.
Statt Preisvergleich: Spezialisierungsvergleich!
Die Vielfalt der Lektoratsangebote ist ja keineswegs zufällig entstanden: Sie folgt den sich immer weiter spezialisierenden Arten von Texten, Medien, Interessen – und zwar in Bezug auf Inhalt, Botschaft und Lesende. Jeder Mensch hat andere Interessen, jede Autorin schreibt anders, hat eigene Bedürfnise, Wünsche, notwendige Forderungen. Ähnlich die Texte selbst: Sie unterliegen immer spezielleren Anforderungen.
Darum ist mein erstes Fazit: Es ist gut und notwendig, dass sich Lektor:innen spezialisieren!
Leider wird damit der Preisvergleich unserer Leistungen in der Tat schwierig. Das ist schade, birgt aber auch eine sehr große Chance:
Suchen Sie sich Ihre Lektorin, Ihren Lektor exakt anhand des Anforderungsprofils: Was genau brauchen SIE? Was braucht Ihr Text?
Dieses Anforderungsprofil sollte den Ausschlag bei der Wahl eines Lektors, einer Lektorin geben! Denn das ist eminent wichtig: Wer zum Beispiel weder Ahnung von Didaktik noch von mathematischen Formeln hat, wird ein Mathematikbuch für die Oberstufe kaum professionell lektorieren können. Um Professionalität aber geht es guten Lektor:innen immer! Egal, worauf wir uns spezialisiert haben, in unseren jeweiligen Fachgebieten sind wir Profis – das gilt für alle, die Sie im VfLL finden.
Meine Preise und Angebote
Ich sehe meine Lektoratsarbeit als Angebot an alle, die sehr individuell (um nicht zu sagen: eigensinnig) IHR Buch schreiben wollen. Mir kommt es immer darauf an, die jeweils „eigene Stimme“ zu fördern. Das kann ein langsames Herangehen an eine Textidee bedeuten. Weil dabei die jeweilige Person ebenso im Mittelpunkt stehen sollte wie das geplante Buchprojekt, wird es Coachingsanteile haben. Eigens dafür habe ich übrigens noch mit über 50 eine Ausbildung zum Systemischen Coach gemacht …
Es kann aber auch „nur“ die Arbeit am Text sein – klassisches Lektorat eben. Es kann sein, dass sich Interessenten noch während des Schreibens an mich wenden und sich Unterstützung wünschen. Oder erst, wenn das Buch schon rundum fertig geschrieben ist. Kurz:
Mein Lektorat ist immer hoch individuell. Meine Angebote sind es auch.
Pauschalpreis oder Stundensatz
Je größer der Auftrag ist, desto mehr Rabatt rechne ich automatisch in mein Angebot ein.
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Meine Angebote als Buchhebamme
In eigener Sache
Wer mich, meine Gedanken und auch meine Arbeitsweise im Vorfeld schon besser kennenlernen möchte, dem empfehle ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.