Wenn jemand sagt, ich sei eigensinnig – soll das Lob oder Beleidigung sein? Warum fand Hermann Hesse den Eigensinn so toll? Kann mir Eigensinn beim Schreiben helfen? Was sind erzählende Sachbücher? Muss ich über 50 sein, um eigensinnig schreiben zu können? Sind Selfpublisher eigensinnig? Kann Eigensinn zur Vielfalt im Buchmarkt beitragen?

Eigensinn und Schreiben

Eines steht fest: Wenn tausend Fragen und Vorschläge auf uns einprasseln, gibt der Eigensinn uns genau die Orientierung, die wir brauchen. Er ist unser persönlicher Kompass, führt uns auf den Weg, der – nur für uns – genau richtig ist. Wie kann das funktionieren? Dieses Buch liefert zahlreiche Anregungen, fragt aber auch: Und wie steht es um Ihren Eigensinn?

Eigensinn gab es schon immer, zum Beispiel in Literatur und Philosophie. Er ist salonfähig. Das müssen wir uns nur mal klar machen. Dann kriegen wir auch mit dem Schreiben das hin, was sich so viele wünschen: mehr Selbstbestimmung, größere Sichtbarkeit. Und wir lernen, einander besser zu verstehen.

Warum dieses Buch? Warum ausgerechnet jetzt?!

Es gibt Menschen, die wissen in jeder Lebenslage genau, was zu tun ist, wo sie stehen, was ihnen gut tut, was sinnvoll ist – für sie selbst wie für andere. Falls sie das einmal nicht wissen, ziehen sie sich eher zurück, statt unüberlegt zu handeln, zu reden oder zu schreiben. Basis aller Entscheidungen solcher Menschen sind stets sie selbst – das, was für sie jeweils Sinn macht. Dies ist eine Grunddefinition von Eigensinn.

Eigensinn?! Das ist doch etwas Negatives, einer Gemeinschaft Abträgliches! Egoistisch, unverantwortlich, unberechenbar, starrsinnig oder mindestens „spleenig“!

Nein. Ist es nicht. Das ist das wichtigste Fazit des vorliegenden Buches. Eigensinn hilft uns allen dabei, die Orientierung nicht zu verlieren, eine jeweils eigene Haltung zu entwickeln, Position zu beziehen, uns selbst ernst zu nehmen – und das alles ebenso zu respektieren wie den Eigensinn anderer Menschen. Er stärkt außerdem das Selbstbewusstsein – und damit die geistige Gesundheit. Ohne esoterisches „Blabla“ und andere „Selbstoptimierungs“-Ansätze.

Eigensinn hilft! Schreibend und lesend …

Eine weitere, wichtige Botschaft ist, dass Eigensinn niemals stillsteht, sich entwickelt, lebendig ist und bleibt. Er ist ständiger Prozess. Der niemals (ver)urteilt, sondern handelt – ohne anderen Menschen zu schaden. Ein solcher Prozess lässt sich wunderbar im Schreiben abbilden. Denn Eigensinn ist häufig auch kreativ. So gesehen, hat er viele „Mütter und Väter“, in Philosophie und Literatur zahlreiche Spuren hinterlassen. Manchmal explizit, manchmal eher im Hintergrund.

Genau diesen Spuren geht das vorliegende Buch nach. Es nimmt vermutlich zum ersten Mal überhaupt den Eigensinn und das Schreiben(-Wollen) konsequent in den Blick. Sehr konkret, mit zahlreichen Beispielen, Begriffs-Definitionen und stets der Frage an alle Leser/innen im Hintergrund: „Wie eigensinnig sind Sie eigentlich selbst?“

Ausgerechnet heute?! Ja!

Die Arbeit an diesem Buch dauerte gut drei Jahre. Dass es jetzt ausgerechnet in Zeiten einer weltweit bedrohlichen Gesundheitskrise erscheinen würde, war nicht vorauszusehen. Auf den ersten Blick mag das kontraproduktiv wirken: Was nutzt uns Eigensinn, wo es derzeit doch viel eher auf gemeinschaftliche Werte ankommt? Auf den zweiten Blick bleibt Eigensinn gerade darum ein hoher Wert. Denn eine Gesellschaft bewusst handelnder Individuen entgeht am besten allen Fallstricken von Vereinnahmung, Sinnlosigkeit, grummelndem Mitläufertum, Unzufriedenheit, Orientierungslosigkeit: Eigensinn handelt immer für, nie gegen etwas, stellt sich auch gern in den Dienst anderer Menschen, sinnvoller Ideen, konstruktiver Entwicklungen, kreativer Lösungen. Für all das liefert dieses Buch viele überzeugende Beispiele.

Ich denke: All das brauchen wir heute mindestens so dringend wie zu allen Zeiten. Eigensinn ist eine immense Chance. Für Stärkung von Selbst und Haltung. Vor allem in schreibender Form für ein besseres Verständnis untereinander, für ein Narrativ, das – gerade in „schlechten“ Zeiten – nicht abbricht, sich entwickeln und Toleranz fördern helfen kann.

In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

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